Lange war es auf meiner Seite erschreckend ruhig. Der Weihnachtsurlaub im DSL-freien Thüringer Wald und eine Sinusitis haben mich beinahe sechs Wochen zur Webuntätigkeit verdammt.
Dabei trugen meine Bemühungen möglichst viele Leser mit drogenpolitischen Neuigkeiten zu versorgen gerade erste Früchte.
Seit am Montag das Drogenreferat der Stadt Frankfurt/ Main auf einer Pressekonferenz verkündete, Spice enthalte das synthetische Cannabinoid JWH-018 überschlagen sich die Medien mit Meldungen über die “gefährliche Substanz“. Mitunter wird aus Spice durch die Analyse gar eine “suchtigmachende Designerdroge“.
Logo der THC-Pharm
Die Berliner CDU-Fraktion war sich noch nicht einmal zu schade, am Tag nach dem JWH-018-Fund bereits ein Spiceverbot zu fordern. Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linke) solle ein Verbot der auch in Berlin legal zu beziehenden Droge prüfen, forderte der gesundheitspolitische Sprecher Mario Czaja am Dienstag. so die Nachrichtenagentur ddp.
In Wirklichkeit weiß niemand, ob der Wirkstoff JWH-018 besonders giftig oder gefährlich ist! Auch über Gewöhnungseffekte, Entzugserscheinungen oder andere Abhängigkeitsindikatoren ist nichts bekannt.
Die dpa vermeldete gerade, dass bei der Pressekonferenz des Drogenreferats der Stadt Frankfurt/ Main eine Spiceanalyse vorgestellt wurde, bei der “JWH-018, eine künstlich hergestellte chemische Substanz aus der Arzneimittelforschung” in der Kräutermischung festgestellt wurde.
Logo des Drogenreferats der Stadt Frankfurt/ Main
Bisher ist mir über das gefundene JWH-018 nahezu nichts bekannt. Laut WikiPedia haben Tierversuche eine THC-ähnliche, aber deutlich kürzere Wirkung ergeben.
In den letzten Wochen gab es nur wenige “echte” Neuigkeiten über die medienwirksam als Droge “missbrauchte” Kräutermischung Spice. Zwar gelang es dem Hersteller “the Psyche Deli” Vorwürfe, sein Produkt sei mit gefährlichen Lösungsmitteln verunreinigt, zu entkräften, Sicherheit über Wirkstoff und Wirkung von Spice gibt es jedoch (noch) nicht.
Logo des Drogenreferats der Stadt Frankfurt/ Main
Nun hat das Drogenreferat der Stadt Frankfurt/ Main für kommenden Montag eine Pressekonferenz angekündigt, auf der die Ergebnisse einer (hoffentlich quantitativen) Spiceanalyse vorgestellt werden sollen.
Neben der Leiterin des Drogenreferats Regina Ernst wird sich auch ein Vertreter des mit der Analyse beauftragten Instituts den Fragen der Journalisten stellen.