Vor ein einigen Tagen war ich per Telefoninterview Gast des Webradios Studio Amsterdam. Genauer gesagt wurde ich von Dieter Deuss zum Thema “Drogenpolitik und Legalisierung befragt”.
In der gut 2-stündigen Sendung kamen neben mir der drogenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Die Linke Frank Tempel und der Komiker Bernhard Hoecker zu Wort. Da ich mich an dieser Stelle darauf beschränke meinen Beitrag zu dokumentieren, sei darauf hingewiesen, dass sich auf Soundcloud ein vollumfänglicher Mitschnitt findet.
Da mich im Anschluss an das Interview einige Nachfragen erreichten, möchte ich meine Äußerungen öffentlich kommentieren und ergänzen.
Politik ist die Kunst, einem anderen so lange auf den Zehen zu stehen, bis er sich entschuldigt. (Charles Maurice de Talleyrand, französischer Diplomat)
Wenn man sich intensiver mit Alternativen zum Cannabisverbot beschäftigt, läuft man Gefahr, vor lauter “guten Argumenten” den Blick dafür zu verlieren, dass viele Menschen in einer Legalisierung in erster Linie ein riskantes Experiment sehen.
Aus Sicht konservativer Drogenpolitiker hat die Prohibition durchaus Vorteile, die “wir” für erfolgreiche Aufklärungsarbeit unter Cannabisskeptikern kennen müssen.
Ich möchte deshalb heute einmal den Versuch unternehmen, liebgewonnene Welterklärungen abzustreifen und den Advocatus Diaboli geben.
Am ersten Wochenende im Mai finden in aller Welt zeitgleich Veranstaltungen für die Legalisierung von Cannabis statt. Die Idee zu diesem seit Ende der Neunziger jährlich durchgeführten Aktionstag, dem Global Marijuana March (GMM), stammt vom US-amerikanischen Drogenpolitikaktivisten Dana Beal.
Leider finden sich in der Liste der mehr als 300 weltweit beteiligten Orte nur wenige deutsche Städte. Im letzten Jahr gab es lediglich in Berlin, Frankfurt/Main, Hannover und Potsdam GMM-Events. Das soll sich ändern!
Ein Werkzeug auf dem Weg zu mehr deutscher GMM-Beteiligung will das von der Berliner Agentur sowjet (u.a. Hanf Journal, Exzessiv) zur Verfügung gestellte, im ganzen Land nutzbare Poster “GMM in Deutschland” sein. Die Schwierigkeit bestand dabei darin, einen Entwurf zu finden, der für die Bewerbung einer breiten Palette an Aktionen verwendet werden kann. Das Poster soll den GMM-Aktiven die Wahl lassen. Egal ob Demonstration, Party, Konzert, Vorlesung oder Diskussion es muss immer passen.
Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar. (Paul Klee, schweizer Maler)
Cover der 3. Ausgabe des Glass Culture Magazins
Als Europäer reibt man sich angesichts der Bigotterie der Bewohner Nordamerikas in Sachen Drogen oft ungläubig die Augen. Trotz Millionen Inhaftierter und selbst im eigenen Vorgarten unnachgiebig geführtem “War on Drugs” blüht in den USA und Kanada die “Gegenkultur” rund um Hanf, LSD & Co.
Eines der jüngsten Kinder der sehr vielfältigen Szene ist das Magazin “Glass Culture” des Kanadiers Marco Renda. Dabei hat “Glass Culture” mit Drogen nur sehr wenig zu tun, wie der Herausgeber und Chefredakteur im Interview anlässlich der ersten am Kiosk erhältlichen Ausgabe erklärte.
Steffen Geyer: Warum heißt dein Magazin “Glass Culture”? Klar gibt es einen Markt für Paraphernalia aus Glas, aber gibt es tatsächlich so etwas wie eine Glaskultur?
Marco Renda: Zumindest gibt es eine wachsende Anzahl Menschen, die funktionelle Glaskunst kaufen und sammeln. Wir reden hier nicht über einfache Bongs und Pfeifen. Diese Menschen interessieren sich für die Kunst der Glasverarbeitung.
Das Kiffer-Videomagazin “Exzessiv” ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der deutschen Cannabislandschaft. Anläßlich der vergangene Woche live gesendeten 200. Episode traf ich mich mit Michael “Micha” Knodt und Mark “Marker”. Gemeinsam liessen wir die Exzessiv-Geschichte Revue passieren und warfen einen Blick hinter die Kulissen.