Heute geht es im Tagesrausch um eine “Denke”, die leider auch unter sonst aufgeklärten Konsumenten noch weit verbreitet ist.
Ich spreche vom Phänomen des Substanzfaschismus, also der Idee, dass (m)eine Droge die einzig richtige sei. Dabei ist keine Droge per Definition gut oder böse. Entscheidend ist wie der Konsument mit ihr umgeht - das Konsummuster.
Als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise der späten 20er Jahre des letzten Jahrhunderts erfand der damalige US-Präsident Franklin D. Roosevelt 1933 den “New Deal“. Mit massiven staatlichen Investitionen kämpfte die Rooseveltregierung in den folgenden zehn Jahren gegen Massenarbeitslosigkeit und die Verarmung weiter Bevölkerungsschichten.
80 Jahre später erinnerte sich die Welt angesichts einer neuen tiefgreifenden Krise der Finanz- und Arbeitsmärkte an das erfolgreiche Konzept. Thomas L. Friedman, ein angesehener US-amerikanischer Wirtschaftsjournalist erfand 2007 den “Green New Deal” und forderte in der Zeitung “New York Times” dazu auf, steigenden Ölpreisen, wachsenden Umweltproblemen und dem Kollaps des Kreditmarktes zu begegnen, indem die Regierungen mittels staatlicher Investitionsprogramme die Entwicklung nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energiequellen forcieren.
Es kommt (zum Glück) selten vor, dass eine politische Entscheidung der bayerischen Bevölkerung quer durch die Republik mit lauten Hurrarufen honoriert wird. Das erfolgreiche Volksbegehren “Leben und Leben lassen - für echten Nichtraucherschutz in Bayern” war einer dieser raren Momente.
Vom 10.-13. Juni fand im beschaulichen Kaulitz der erste Weltkongress der Hedonistischen Internationale statt. Ziel dieser (Un)Konferenz war es, hedonistische Einzelkämpfer und Gruppen zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und neue Perspektiven des Protests zu eröffnen.
Steffen Geyer auf dem Hedonistischen Weltkongress (dramatisierte Darstellung)
Im Rahmen des Weltkongresses fanden zahlreiche Vorträge und Workshops über Protest, Party und Action statt. Auch ich durfte mich beteiligen.
Ich entschied mich für einen Vortrag mit dem Thema: “Keine Befreiung ohne Berauschung - Hedonistische Drogenpolitik für Revolutionäre”
In den Medien wird das Thema “Cannabispsychose” heftig diskutiert. Widersprüchliche Studien verführen zu vorschnellen Schlüssen und schaffen insbesondere unter den Angehörigen von Cannabiskonsumenten ein Klima irrationaler Angst. Wer sich sachlich informieren will, hat es im Meldungsdschungel schwer.
Grund genug sich die Zeit zu nehmen und einmal mit einem Betroffenen zu sprechen. Schliesslich kann nur der eigene Fehler vermeiden, der aus den Fehlern lernt, die andere gemacht haben.