Den heutigen Tagesrausch verdankt ihr Pascal aus Dresden, der mir per Email eine handvoll Fragen gestellt hat, die ich öffentlich beantworten möchte.
Pascal wollte wissen: Was genau macht man als Hanfaktivist? Gibt es nicht bessere Sachen für die man sich einsetzen kann? Konsumierst du Cannabis? Wenn ja wie? Wie wirkt Cannabis wenn man es Konsumiert hat? Baust du Hanf an? was sagst du zu Produkten wie z.B. Hanfschokolade, Hanflollys und anderen?
Mehr als 130.000 Mal wurden im Jahr 2009 von deutschen Polizisten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) festgestellt, bei denen es lediglich um Cannabis ging.
Die Regierung, allen voran Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Mechthild Dyckmans (FDP), war bei der Vorstellung dieser Zahlen im Rahmen der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) bemüht, dies als Erfolg zu verkaufen.
In Wahrheit zeigen die Zahlen (102 096 Fälle von Cannabisbesitz, 27 823 Mal Cannabishandel, 1 044 Mal Cannabiseinfuhr) nicht mehr und nicht weniger als das Scheitern des fast 40 Jahre dauernden Prohibitionsexperiments.
Vom 10.-13. Juni fand im beschaulichen Kaulitz der erste Weltkongress der Hedonistischen Internationale statt. Ziel dieser (Un)Konferenz war es, hedonistische Einzelkämpfer und Gruppen zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und neue Perspektiven des Protests zu eröffnen.
Steffen Geyer auf dem Hedonistischen Weltkongress (dramatisierte Darstellung)
Im Rahmen des Weltkongresses fanden zahlreiche Vorträge und Workshops über Protest, Party und Action statt. Auch ich durfte mich beteiligen.
Ich entschied mich für einen Vortrag mit dem Thema: “Keine Befreiung ohne Berauschung - Hedonistische Drogenpolitik für Revolutionäre”
In den vergangenen Monaten hat die Intensität polizeilicher Maßnahmen gegen Cannabiskonsumenten, Homegrower und politische Veranstaltungen zum Thema Legalisierung von Hanf in Berlin spürbar zugenommen. Besonders besorgniserregend war für viele Beteiligte das martialische Auftreten der Berliner Polizei auf dem Hanftag 2010.
Meisterschaft im Indianerblick auf der Fuckparade 2007
Angesichts der (Über)Macht grün-weißer Gewaltmonopolisten und der mit “antidemokratische Schikane” noch freundlich beschriebenen Durchsuchungspraxis wird in der Legalizeszene heftig über Sinn und Risiken etablierter Protestformen diskutiert. Einigkeit herrscht eigentlich nur darüber, dass (auch) neue Wege beschritten werden müssen.
Zum 1. Januar 2010 hat sich Tschechien ein neues Drogengesetz gegönnt. Die Neuregelungen riefen im Nachbarland Deutschland zum Teil heftige Medienreaktionen hervor. Manch einer sah gar die “Erfolge deutscher Repressionsbemühungen sabotiert” und warnte vor einem “neuen Drogenparadies”.