Politik ist die Kunst, einem anderen so lange auf den Zehen zu stehen, bis er sich entschuldigt. (Charles Maurice de Talleyrand, französischer Diplomat)
Wenn man sich intensiver mit Alternativen zum Cannabisverbot beschäftigt, läuft man Gefahr, vor lauter “guten Argumenten” den Blick dafür zu verlieren, dass viele Menschen in einer Legalisierung in erster Linie ein riskantes Experiment sehen.
Aus Sicht konservativer Drogenpolitiker hat die Prohibition durchaus Vorteile, die “wir” für erfolgreiche Aufklärungsarbeit unter Cannabisskeptikern kennen müssen.
Ich möchte deshalb heute einmal den Versuch unternehmen, liebgewonnene Welterklärungen abzustreifen und den Advocatus Diaboli geben.
Aber vor Schelme, die den Mantel der Justiz gebrauchen, um ihre üblen Passiones auszuführen, vor die kann sich kein Mensch hüten. (Friedrich II von Preußen, preußischer König)
Schon immer scheiße - Hausdurchsuchung (Bildquelle: Linksunten)
Eine Hausdurchsuchung ist für den Betroffenen eine traumatische Erfahrung. Unbekannte, allzu oft unangenehme, Dritte durchwühlen den privaten Schutzbereich, gehen gedankenlos mit dem um, was man für unantastbar hielt… Noch “schlimmer” wird es, wen sich zur privaten Ohnmacht die öffentliche Demütigung gesellt.
Der Gesetzgeber und die Rechtsprechung wissen um die Gefahren des Mobs und geben Angeklagten in Strafverfahren deshalb besondere Schutzrechte. Dies betrifft u.a. die Berichterstattung in den Medien.
Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt. sagte der italienische Dichter und Philosoph Dante Alighieri und obschon dies den größten Teil eines Menschenlebens die richtige Maxime sein mag, gibt es auch Zeiten der Besinnung, der Einkehr und des Revue passieren lassens.
Der Jahreswechsel gehört zu diesen Momenten und so nimmt ihn die aktuelle Doppelfolge des Tagesrausch zum Anlass, eine Atempause einzulegen und sich dem Gewesenen zu widmen.
Der zweite Teil der Interview-Serie zur Piratenpartei beschäftigt sich unter dem Titel “Eine neue Drogenpolitik” mit dem “drogenpolitischen Antrag zum Programm der Piratenpartei Deutschlands”. Ich hab mich dazu mit Georg von Boroviczeny getroffen, der den Antrag maßgeblich mitgestaltet hat.
Im Gespräch erklärt Georg, warum er die Repression als gescheitert ansieht und wie er den legalisierten Umgang mit verschieden gefährlichen Substanzen handhaben will.
Sie erklärt, warum die Repression gescheitert ist, wie eine genussakzeptierende Politik helfen kann, Schaden von der Gesellschaft abzuwenden und beantwortet die Frage, ob Altersgrenzen und Verbote tatsächlich Jugendliche vor (Drogen-)Missbrauch und Abhängigkeit schützen.