Am Rande der Vollversammlung des Europäischen NGO- Netzwerks ENCOD (European Coalition for Just and Effective Drug Policies) hatte ich die Möglichkeit mit Joep Oomen, belgischer Legalize-Aktivist und Sekretär der Organisation, ein Interview über die Beteiligung der Zivilgesellschaft und der Drogenkonsumenten an der europäischen Drogenpolitik zu führen.
Joep berichtet über die Entstehung und Arbeit der einzigen europäischen Lobbyorganisation für Konsumenten psychoaktiver Stoffe. Er informiert über die Chancen der EU-Bürgerbeteiligung und schildert seine Erfahrungen damit, Wege um und in Lücken in nationalen Gesetzen zu finden, um die legalen Spielräume für Konsumenten zu erweitern.
Vom 10.-13. Juni fand im beschaulichen Kaulitz der erste Weltkongress der Hedonistischen Internationale statt. Ziel dieser (Un)Konferenz war es, hedonistische Einzelkämpfer und Gruppen zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und neue Perspektiven des Protests zu eröffnen.
Steffen Geyer auf dem Hedonistischen Weltkongress (dramatisierte Darstellung)
Im Rahmen des Weltkongresses fanden zahlreiche Vorträge und Workshops über Protest, Party und Action statt. Auch ich durfte mich beteiligen.
Ich entschied mich für einen Vortrag mit dem Thema: “Keine Befreiung ohne Berauschung - Hedonistische Drogenpolitik für Revolutionäre”
In den vergangenen Monaten hat die Intensität polizeilicher Maßnahmen gegen Cannabiskonsumenten, Homegrower und politische Veranstaltungen zum Thema Legalisierung von Hanf in Berlin spürbar zugenommen. Besonders besorgniserregend war für viele Beteiligte das martialische Auftreten der Berliner Polizei auf dem Hanftag 2010.
Meisterschaft im Indianerblick auf der Fuckparade 2007
Angesichts der (Über)Macht grün-weißer Gewaltmonopolisten und der mit “antidemokratische Schikane” noch freundlich beschriebenen Durchsuchungspraxis wird in der Legalizeszene heftig über Sinn und Risiken etablierter Protestformen diskutiert. Einigkeit herrscht eigentlich nur darüber, dass (auch) neue Wege beschritten werden müssen.