Aufruf zur Hanfparade 2008
Heute wird die zwölfte Hanfparade in Berlin stattfinden. Die Veranstalter der traditionsreichen Demonstration fordern die Streichung von Haschisch und Marihuana aus dem Betäubungsmittelgesetz. Die Legalisierung der Droge habe demnach gleich mehrere Vorteile. So ermögliche sie Qualitätskontrollen, schütze die Jugend, schwäche den Schwarzmarkt und sorge für erhebliche Steuereinnahmen.
Auf der Hanfparade 2008 werden Sprecher der Parteien, Legalisierungsaktivisten und Suchtexperten in Reden Stellung zum Motto “Jugendschutz, Verbraucherschutz, Legalisierung” beziehen. Der von Musikwagen begleitete Umzug beginnt um 13:00 Uhr zu Füßen des Fernsehturmes und führt über Unter-den-Linden, die Friedrichstrasse, am Bundesfinanzministerium und Bundesrat vorbei zum Potsdamer Platz. Dort soll eine Abschlusskundgebung die Möglichkeit bieten, sich intensiver mit der alten Kulturpflanze Hanf und ihrer Anwendung als Medizin, Rohstoff und Genussmittel zu beschäftigen.
Die Veranstalter erwarten mehrere tausend Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet.
Anlässlich der Hanfparade 2008 erklären die Organisatoren: Mehr als zehn Jahre machen wir nun schon auf die schädlichen Auswirkungen des Cannabisverbots aufmerksam. Unser diesjähriges Motto “Jugendschutz, Verbraucherschutz, Legalisierung” knüpft nahtlos an die Hanfparade des letzten Jahres an. Das Thema “Gift im Gras”, das wir damals problematisierten, bleibt leider auch 2008 aktuell.
Wirksamer Verbraucherschutz ist in Zeiten der Illegalität schlicht nicht möglich - das wollen wir ändern! Cannabis muss legalisiert werden, damit sich die 4 Millionen Cannabiskonsumenten Deutschlands gegen Händler wehren können, die Cannabis aus Profitsucht mit Blei, Haarspray oder Zucker panschen. Die “Nebenwirkungen” dieser gefährlichen Streckmittel stellen heute eine größere Gesundheitsgefahr da, als es der Cannabiswirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) selbst je könnte.
Wir wollen nicht, dass Kinder kiffen. Deswegen setzen wir uns für eine Legalisierung von Cannabis ein! Cannabis-Handel soll nach unseren Vorstellungen zukünftig in zertifizierten Fachgeschäften mit geschultem Verkaufspersonal stattfinden. An die Stelle des unkontrollierten Straßenhandels, der keinen Jugendschutz kennt, wollen wir Coffeeshops mit strengen Altersgrenzen setzen.
Legalisierung rechnet sich! Selbst vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, das ein legaler Hanfmarkt Milliarden in die Staatskasse spülen würde. Dabei profitiert die Gesellschaft nicht nur von der direkten Besteuerung des Genussmiitels Cannabis. Neben dem immensen Einspaarpotenial bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten, kämen zehntausende frei, die jetzt auf Staatskosten hinter Gittern sitzen.
Die Legalisierung von Cannabis würde zudem unzählige legale Arbeitsplätze entstehen lassen, die mit ihren Sozialversicherungsabgaben zum Wohlstand aller beitragen.
Unser Ziel ist es, die Politik davon zu überzeugen, sich die Cannabis-Milliarden nicht länger entgehen zu lassen. Allein durch die Einnahmen aus einer Cannabissteuer könnte der Etat des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit locker verdreifacht werden.
Die bisherige Drogenpolitik der Repression, des Verbots und der Verfolgung ist gescheitert! Die Legalisierung von Cannabis und sein Verkauf in Cannabisfachgeschäften ermöglicht wirksamen Jugendschutz und verbindliche Qualitätsstandards.
Deswegen: Jugendschutz - Verbraucherschutz - Legalisierung!
Steffen Geyer
Pressesprecher
steffen@hanfparade.de
0178/ 65 94 399
www.hanfparade.de
Vorläufiges Programm der Hanfparade 2008
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13:00 - 14:00 Uhr Fernsehturm
Auftaktveranstaltung u.a. mit Redebeiträgen von Volker Beck (MdB, Bündnis 90/ Die Grünen) und Hans Cousto (Eve&Rave e.V. Berlin) - 14:00 - 16:00 Uhr Demonstrationszug über Unter den Linden, Friedrichstrasse, Kochstrasse, Wilhelmstrasse, Leipziger Strasse zum Potsdamer Platz mit Zwischenkundgebungen vor der Humbold Universität, Checkpoint Charlie und dem Bundesfinanzministerium.
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16:00 - 22:00 Uhr Potsdamer Platz
Abschlussveranstaltung der Hanfparade 2008 mit Musik und Redebeiträgen u.a. von Steffen Geyer Deutscher Hanf Verband), Julia Seeliger (Bündnis 90/ Die Grünen), Theo Pütz (Verein für Drogenpolitik e.V.), Tibor Harrach (Eve&Rave e.V. Berlin), Ario Ebrahempour Mirzaie (Grüne Jugend Bundesverband), Rolf Ebbinghaus (Hanf Museum Berlin), Ricardo (AK Vorratsdatenspeicherung)