Das Hanf Museum Berlin hat mich zum “Langen Tag der StadtNatur” am 05.07.2008 eingeladen. Ich wurde gebeten, den Besuchern die Sonderausstellung “Hanf als Energielieferant und Kohlendioxidbinder” zu erläutern und Fragen über Produkte aus Cannabis zu beantworten.
Das Hanf Museum will mit der Sonderausstellung zum StadtNatur Tag zeigen, wie Cannabis fossile Rohstoffe ersetzen kann. Die Besucher sollen an diesem Tag erfahren, wie Hanf zur Regenerierung unseres Klimas beitragen könnte und welches Potential er als Quelle CO2-neutraler, regenerativer Energie hat.
Ein weiterer Schwerpunkt des Langen Tags der StadtNatur im Hanf Museum Berlin soll “Hanf als regionaler Rohstoff” sein.
Regionales Wirtschaften mit Hanf
In Zeiten rasant steigender Preise für Dieselkraftstoffe wurde auch von der Politik erkannt, dass Produkte aus regionaler Kreislaufwirtschaft ein bisher kaum genutztes Sparpotential bieten. Seit einigen Jahren wird verstärkt gefördert, wer Technologien entwickelt, die nachwachsenden Rohstoffen den Vorzug vor fossilen (Erdöl, Kohle, Methan) oder mineralischen Rohstoffen (Eisen, Uran, Coltan) geben.
Die Möglichkeiten der extrem vielseitigen Pflanze Hanf für regionales Wirtschaften werden heute leider nur ansatzweise genutzt. Insbesondere Biokunststoffe aus Cannabisfasern gelten unter Experten als Wachstumsmotor. So ist es erst vor kurzem gelungen, Karosserieaußenteile aus Cannabis erfolgreich zu erproben. Türverkleidungen, Armaturenbretter und ähnliche Bauteile im Innenraum eines Fahrzeugs werden schon länger auch aus Hanf hergestellt. Aus den schon heute im durchschnittlichen Auto verbauten 10 Kilogramm Naturfasern sollen nach dem Willen der Automobilindustrie möglichst bald deutlich mehr werden.
Cannabis kann als Faser- und Schäbenlieferant, Ölpflanze und Energieträger dazu beitragen, ländliche Räume zu stärken und die Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Automobilindustrie zu sichern.
“Die nächste Stufe der industriellen Revolution wird durch einen verstärkten Einsatz nachwachsender Rohstoffe geprägt sein. Auch Regionen ohne Bodenschätze können sich durch Landwirtschaft Rohmaterialien verschaffen und diese als Basis für den Auf- und Ausbau industrieller Verarbeitung nutzen. Die Öl- und Faserpflanze Hanf macht deutlich, welche Vielfalt von Produkten die Regionen aus sich selbst heraus erbringen können, wobei regionaler Anbau und Verarbeitung dafür sorgt, dass die entstehenden Ergebnisse jenen Menschen zukommen, die an der regionalen Wertschöpfung beteiligt sind.” Norbert Rost, Wirtschaftsinformatiker mit den Schwerpunkten Währungsprobleme/Regionalwährungen und Vernetzung

Wer mehr über die Möglichkeiten des Rohstoffs Cannabis erfahren möchte, dem empfehle ich die Broschüre “Warum Hanf? Über die ökologischen und ökonomischen Möglichkeiten des Biorohstoffs Hanf”, die ich im Rahmen meiner DHV-Tätigkeit veröffentlicht habe.
Gentechnik und Patente auf Leben
Am Sonntag dem 6. Juli wir im Hanf Museum dann eine Sonderveranstaltung zu “Agro-Gentechnik” stattfinden. Es geht dabei um Patente auf Leben und Organismen. Das Museum will darauf aufmerksam machen, dass die großen Konzerne immer häufiger Patente auf genetische Ressourcen anmelden, um sie als Rohmaterial insbesondere für die Pharmaindustrie zu nutzen. Die daraus resultierenden Chancen und Gefahren werden an diesem Tag im Hanf Museum Berlin thematisiert.
- StadtNatur Tag im Hanf Museum Berlin “Gentechnik und Hanf als regionaler Rohstoff“
- Informationen über Hanf als Motor regionalen Wirtschaftens