Sonntag, Juni 16, 2013
I smoke pot and i like it a lot.
(Keith Stroup, US-amerikanischer Hanfaktivist und Gründer von NORML)
Die inzwischen 17. Hanfparade rückt mit Riesenschritten näher. Kaum sieben Wochen trennen uns noch von “Deutschlands größter Demonstration für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel”, die am 10. August in Berlin stattfinden wird.
Anders als in den Vorjahren wird heuer glücklicherweise nicht darüber diskutiert, ob man den hingehe. Die Hanfparade scheint sich endlich wieder als fester Termin in die Kalender der Szene gebrannt zu haben. Statt über das “Ob?” wird über das “Wie?” gestritten. Wie soll man das Demomotto “Meine Wahl? Hanf legal!” mit Leben füllen?
Der Bremer Rauchgerätehersteller, Lebemann und Perückenträger Ziggi Jackson beteilgte sich mit einer provokanten Frage an der Diskussion, die ich, da sie in unterschiedlichem Gewand immer wieder gestellt wird, öffentlich beantworten möchte. Ziggi fragte seine Fans:
Was würde eigentlich passieren, wenn wir alle auf der Hanfparade kiffen würden? Würde Merkel uns alle verhaften lassen?
Ich fang meine Antwort am besten von hinten an.
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Donnerstag, April 4, 2013
Immer dieses Gerede von Drogenpolitik… Genuss braucht keine Politik. Genuss braucht Kultur.
(Jan Ludewig)
In den USA wird (schon wieder) Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal seit 1937 verabschiedete gestern ein im US-Bundesstaat Oregon ein Parlamentsausschuss eine Gesetztesinitiative zur Legalisierung von Cannabis.
Der von den regierenden Demokraten dominierte Gesundheitsausschuss will mit der “House Bill 3371” möglichen Volksentscheidsinitiativen von Cannabisaktivisten zuvorkommen und so in der politischen Diskussion um Hanf die aktive Position erhalten.
Die Parlamentarier reagieren damit auf die um sich greifende “Entmachtung” der Parlamente durch Volksentscheide, Bürgerbegehren und andere US-Spielarten direkter Demokratie.
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Dienstag, Februar 19, 2013
Wie ich schon mehrfach betont habe, bin ich Experte für alles. Mehrfach. Betont.
(Sascha Lobo, selbsternannter Webprophet)
Vor ein einigen Tagen war ich per Telefoninterview Gast des Webradios Studio Amsterdam. Genauer gesagt wurde ich von Dieter Deuss zum Thema “Drogenpolitik und Legalisierung befragt”.
In der gut 2-stündigen Sendung kamen neben mir der drogenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Die Linke Frank Tempel und der Komiker Bernhard Hoecker zu Wort. Da ich mich an dieser Stelle darauf beschränke meinen Beitrag zu dokumentieren, sei darauf hingewiesen, dass sich auf Soundcloud ein vollumfänglicher Mitschnitt findet.
Da mich im Anschluss an das Interview einige Nachfragen erreichten, möchte ich meine Äußerungen öffentlich kommentieren und ergänzen.
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Samstag, Februar 9, 2013
Politik ist die Kunst, einem anderen so lange auf den Zehen zu stehen, bis er sich entschuldigt.
(Charles Maurice de Talleyrand, französischer Diplomat)
Wenn man sich intensiver mit Alternativen zum Cannabisverbot beschäftigt, läuft man Gefahr, vor lauter “guten Argumenten” den Blick dafür zu verlieren, dass viele Menschen in einer Legalisierung in erster Linie ein riskantes Experiment sehen.
Aus Sicht konservativer Drogenpolitiker hat die Prohibition durchaus Vorteile, die “wir” für erfolgreiche Aufklärungsarbeit unter Cannabisskeptikern kennen müssen.
Ich möchte deshalb heute einmal den Versuch unternehmen, liebgewonnene Welterklärungen abzustreifen und den Advocatus Diaboli geben.
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Dienstag, Januar 8, 2013
Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar.
(Paul Klee, schweizer Maler)

Cover der 3. Ausgabe des
Glass Culture Magazins
Als Europäer reibt man sich angesichts der Bigotterie der Bewohner Nordamerikas in Sachen Drogen oft ungläubig die Augen. Trotz Millionen Inhaftierter und selbst im eigenen Vorgarten unnachgiebig geführtem “War on Drugs” blüht in den USA und Kanada die “Gegenkultur” rund um Hanf, LSD & Co.
Eines der jüngsten Kinder der sehr vielfältigen Szene ist das Magazin “Glass Culture” des Kanadiers Marco Renda.
Dabei hat “Glass Culture” mit Drogen nur sehr wenig zu tun, wie der Herausgeber und Chefredakteur im Interview anlässlich der ersten am Kiosk erhältlichen Ausgabe erklärte.
Steffen Geyer: Warum heißt dein Magazin “Glass Culture”? Klar gibt es einen Markt für Paraphernalia aus Glas, aber gibt es tatsächlich so etwas wie eine Glaskultur?
Marco Renda: Zumindest gibt es eine wachsende Anzahl Menschen, die funktionelle Glaskunst kaufen und sammeln. Wir reden hier nicht über einfache Bongs und Pfeifen. Diese Menschen interessieren sich für die Kunst der Glasverarbeitung.
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